Spiritualität

 

Die Frage nach dem Sinn in jeglicher Lebenssituation und in speziellen Lebensabschnitten bildet Teilziele und Teilsinne in der Spanne zwischen Geburt und Lebensende. Teilziele reihen sich aneinander wie Perlen auf einer Schnur und bilden den geschlossenen Kreis des persönlichen Lebens - wie eine Halskette.

 

Aber was ist der Sinn meines gesamten Lebens? - Der Sinn des Lebens überhaupt? Was ist der Sinn von allem, das existiert?

 

Das ist die Frage nach dem 'Übersinn', wie V. Frankl ihn nannte. Sie wird gestellt in schwierigsten Lebenssituationen, wenn Teilziele/Teilsinne sehr schwer zu finden sind. Oder sie taucht auf, wenn die Lebensgestaltung unbefriedigend geworden ist. Sie kann sich jedoch auch ganz unvermittelt aufdrängen und das innere Erleben in Unruhe versetzen. Wie der Begriff 'Übersinn' es bereits ausdrückt: Es ist ein Sinn, der nicht im Detail liegt, sondern alles umspannt. Der Übersinn hängt somit nicht allein von der Existenz in dieser Welt  ab. Die Suche nach ihm geht darüber hinaus. Sie wendet sich an die Transzendenz. 'Transzendenz' meint zunächst einmal „jenseits der sinnlichen Wahrnehmungen“ und drückt damit aus, dass es einen 'Urgrund allen Seins' gibt, der nicht greifbar sondern in Lebenssituationen erfahrbar ist. Transzendenz kann so verstanden werden, dass sie nicht in einem von der Welt abgetrennten Bereich liegt, sondern in der Tiefe allen Seins. Transzendenz durchdringt alles Sein und umschließt es gleichermaßen. Transzendenz ist auch ein Begriff für das Göttliche. Es sind besonders die Philosophie, die Religion und die Spiritualität, die sich mit dem Übersinn beschäftigen.

 

Transpersonale Psychologie:
Bevor die wissenschaftlich-empirische Psychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand, die für die Bereiche Religion und Spiritualität keinen Platz in ihrem Weltbild findet, gehörten psycho-logische und spirituelle Belange und ebenso körperliche immer zusammen und lagen in den Händen von Heilern, Schamanen und Priestern. Etwa 30 Jahre nach der Trennung der Psychologie von Religion/Spiritualität entwickelte die Humanistischen Psychologie, die sich der Spiritualität wieder öffnete.

 

Gegen Ende der 1960er Jahre erwuchs aus der Humanistischen Psychologie die Transpersonale Psychologie, deren bekanntester Vertreter Abraham Maslow war. Wesentliche Mitbegründer waren C.G.Jung, Stanislav Grof, Roger Walsh, Charles Tart, Ken Wilber.
Die Transpersonale Psychologie beschäftigt sich in ihrer Arbeit und Forschung ganz gezielt mit den verschiedensten Bewusstseinszuständen des Menschen - insbesondere mit diesen, die über die gewohnten Alltagserfahrungen hinausgehen und die möglicherweise der Transzendenz zugeordnet werden können. Dabei werden auch Ergebnisse der modernen Hirnforschung berücksichtigt. Sie führt in ihrem überkonfessionellen Wachstumskonzept alte Weisheitslehren des Ostens und moderne Bewusstseinsforschung mit Bedacht zusammen. Sie versucht, spirituelle Erfahrungen zu beschreiben und in bereits moderne psychologische Theorieansätze zu integrieren.

 

Diverse Auffassungen innerhalb der transpersonal-psychologischen Ansätze setzen voraus, dass eine Art Seele existiert, die materiell und zeitlich unabhängig vom Körper (Gehirn) Erfahrungen speichern kann (auch aus der Zeit vor der Zeugung). Diese Vorstellung drückt das Adjektiv "transpersonal" aus.

 

Die Transpersonale Psychologie betrachtet den naturwissenschaftlichen Ansatz als einen unter vielen und nicht als den einzig ausschlaggebenden zur Erklärung des Lebens.

 

Die Transpersonale Psychotherapie arbeitet auf der Grundlage der Transpersonalen Psychologie.


::  Alle Lebenslagen - durchaus auch die glücklichen – in Verbindung mit der Transzendenz zu bringen, kann eine starke Quelle der Kraft und der Freude sein und gibt innere Stabilität. So bildet sich ein tragender Grund für gute und für schlechte Zeiten. Es lassen sich viele verschiedene Wege finden, auf denen man sich bewusst der Transzendenz nähern kann.

 

Wie alles in dieser Welt kann auch der Bereich der Religion und Spiritualität missbräuchlich eingesetzt und interpretiert werden. Das sehen wir mit Blick auf die Menschheitsgeschichte. Zudem haben etliche Menschen dies auch im ganz persönlichen Bereich erfahren, insbesondere während der Zeit ihrer Erziehung und Kindheit. Dennoch gibt es neben den Weltreligionen viele Ansätze, die zu innerem Frieden und zu einer umfassenden Liebe zum Leben führen, sodass Lebens-Bejahung und Kraft erfahren werden können.

 

:: Was ist Spiritualität?

Spiritualität ist die geistige Verbindung mit der Transzendenz, welche nicht messbar und berechenbar ist, wie von den Naturwissenschaften verlangt. Sie ist aber erfahrbar, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass die Erfahrung mehr innere Gewissheit - keine logische jedoch eine gefühlte Gewissheit -, Sicherheit und Orientierung gibt als jede Berechnung und als jeder messbare Nachweis.

 

Es ist bemerkenswert, dass zunehmend mehr Wissenschaftler, die in der Tiefe der Materie forschen – im Bereich der Quantenphysik - zu erstaunlichen Ergebnissen kommen: Sie finden Erklärungen für das Leben, für die Welt und das materielle Universum, die den Aussagen von jahrtausendealten spirituellen Lehren sehr ähnlich sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass hinter allem, das wir als die mit den Sinnen erfassbare Welt bezeichnen, eine „Kraft"  oder ein "Energiefeld“ existiert, woraus alles Materielle hervorgeht. Man kann diese Ebene als 'Geist' bezeichnen, nicht im Sinne von mentalem Geist/Verstand/Intellekt, sondern als nicht-materielle Ur-Kraft.

 

Spiritualität ist eine Ausrichtung auf eine allumfassende, Leben fördernde Kraft; auf den tiefen Grund des Lebens. Sie ist geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis des Menschen. Sie befasst sich mit Sinn- und Wertfragen des Daseins, der eigenen Existenz und Selbstverwirklichung im Leben, mit dem göttlichen Sein und der höchsten Wirklichkeit.

 


 

Es ist manchmal gut,  jemanden zu haben, mit dem man sich über diesbezügliche Fragen austauschen kann.

 

Wenn Sie das Bedürfnis danach haben, bin ich auch hierfür ansprechbar, sodass wir gemeinsam nach möglichen Antworten suchen können. Dabei bin ich konfessionell nicht festgelegt, sondern offen für alle Standpunkte.